Die achten Klassen diskutieren, was das Zeug hält! Aber warum eigentlich?
Diskussion sind in der Schule allgegenwärtig: „Nein, ich möchte keine Hausaufgaben machen!“, „Aber, das ist zu schwer!“. Doch diese Diskussionen sind nicht zielführend und deshalb lernen die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangstufe 8 im Fach PoWi nun richtig diskutieren.
Thema der Diskussion ist Gerechtigkeit. Mithilfe des Verständnisses von Gerechtigkeit sollen Schülerinnen und Schüler an die Urteilsbildung herangeführt werden, also nicht nur, eine Meinung oder einen Standpunkt zu vertreten, sondern ein Urteil auf Grundlage von Abwägung verschiedener Positionen fällen zu können.
Dass Gerechtigkeit komplexer ist als vorerst angenommen, erfahren die Lernenden an Beispielen: „Gerechtigkeit bedeutet, dass alle gleich behandelt werden“ oder „Gerechtigkeit heißt, gleiche Rechte für alle“. Ist das so?
Konfrontation mit dem Diskussionsthema erfahren die Klassen, indem sie einen Beispielfall als gerecht oder ungerecht einschätzen sollen. Sie lernen, was Argumente und Gegenargumente sind und notieren diese auf Karteikarten, um anschließend in eine Diskussion zu gehen.
Natürlich diskutieren jetzt nicht alle Schüler gleichzeitig, sondern eine Person pro Gruppe. Die anderen bekommen einen Beobachtungsauftrag. Es soll auf Körperhaltung, Gestik, Mimik und die Argumentationsweise, der jeweiligen Person geachtet werden. Zudem werden die Rollen der Zeit-, Regelwächter/in und Moderator/in verteilt. Eine großartige Chance für die Schülerinnen und Schüler, um Verantwortung zu übernehmen und sich selbst und die Klasse zu regulieren.
Nach Ablauf der Zeit, können sich die Diskutierenden auf einen Kompromiss einigen, da erkannt wurde, dass es keine optimale Lösung für beide Seiten gibt.
Eine Diskussion wie diese, muss in den kommenden Wochen ausgewertet werden, um einen Lerneffekt zu erzielen: Wie diskutieren wir richtig?
Adventsliedersingen
Adventssingen in der großen Pause
An zwei Tagen im Dezember gab es in der Realschule ein besonderes Event zur großen Pause. Als sich nach und nach die Türen der Klassenräume öffneten, wurden die Schülerinnen und Schüler von weihnachtlichen Pianoklängen empfangen. Nach dem sich alle dicht gedrängt im Foyer und auf der langen Treppe eingefunden hatten, folgte die Einladung zum gemeinsamen Singen, der die meisten Schülerinnen und Schüler und auch das Kollegium nachkamen. Mit „Stern über Bethlehem“ ging es gleich stimmungsvoll los. „Go tell it on the mountains“ brachte dann ein paar Gospelklänge mit hinein und bei „O du fröhliche“ wurde es sogar etwas besinnlich und emotional. Das meistgewünschte Lied war jedoch das allseits bekannte „Last Christmas“ von Wham! bei dem die Schülerinnen des Unterstufenchors am Mikrofon ihre schönen Stimmen hören ließen. Eine gelungene vorweihnachtliche Pausenaktion, die wir als Ritual mit in das neue Schulgebäude nehmen.
Frohe Weihnachten
Nach einem festlichen Jahresabschlussgottesdienst, mit Orgelspiel, Klavierstück, Chor-Gesang und Weihnachtsinterview, gestaltet von der Klasse 10, verabschieden wir uns in die wohlverdienten Weihnachtsferien.
Wir wünschen allen frohe und gesegnete Weihnachten, Gesundheit und einen guten Übergang in das neue Jahr.
Social Day an der JHWS
Im Herbst fand an der JHWS erneut ein Social Day statt, der den Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 8 und 9 sehr gefiel, da sie sich individuell und sozial einbringen konnten und eine Abwechslung zu ihrem schulischen Alltag erlebten. Sie entschieden sich für unterschiedliche soziale Projekte oder Einrichtungen, um dort ganz praktisch zu helfen und Gutes zu tun und daran zu wachsen. Auch bei den Nachbarn, den Großeltern oder direkt in der eigenen Familie konnten die Jugendlichen ihre Unterstützung einbringen. Zwei Beispiele von Lernenden der 8. Klasse geben Einblicke.
Fr. Ehl: „Wie hast du den Social Day verbracht, Silas?“
Silas: „Ich habe den Social Day an der Baunsbergschule gemacht. Das ist eine Förderschule in Baunatal. Ich habe sehr viele gute Erfahrungen machen können, z.B. habe ich Schülern geholfen, die Rechenprobleme haben und andere beim Lesen lernen unterstützt. Mit einem Schüler habe ich das kleine „m“ und das große „M“ geübt, was für uns sehr leicht ist, ihm aber schwerer fällt.
Fr. Ehl: „Und was nimmst du davon mit für dich persönlich?“
Silas: „Ich nehme von dem Tag mit, dass es einfach cool ist, Kindern etwas beizubringen. Es hat sehr viel Spaß gemacht im Unterricht mitzuhelfen. Ich überlege, wenn ich mit der Schule fertig bin, auch Lehrer zu werden.“
Schulsprecherin Lena organisierte an diesem Tag den Haushalt und die Versorgung ihrer eigenen Familie. Hinterher berichtete sie, dass das gar nicht so leicht war, weil sie das Gefühl hatte, alles gleichzeitig machen zu müssen. „Lena erzählt noch mal selbst…“
Lena: „Ich habe die Care-Arbeit übernommen zuhause. Zuerst habe ich morgens die Wohnung gesaugt und dann musste ich meinen Bruder aus der Kita abholen. Wir haben zusammen gekocht und gebacken, was zwar Spaß gemacht hat, aber sehr anstrengend war. Danach musste ich alles wieder aufräumen, was der langweilige Part des Tages war. Als mein anderer Bruder zuhause war, musste ich ihm bei den Hausaufgaben helfen, aber mein kleinerer Bruder wollte, dass ich mit ihm spiele. Also musste ich versuchen, beide zufriedenzustellen. Später am Tag habe ich viel Wäsche gewaschen und noch mit beiden gespielt. Ich habe aus diesem Tag mitgenommen, dass auch die Care-Arbeit eine Arbeit ist und einen erschöpfen kann.‘‘
Lesen mach (doch) Spaß
Die 6. Klassen haben sich im November und Dezember ganz intensiv und vor allem kreativ mit ihren Lieblings-Jugendbüchern auseinandergesetzt. Dazu gestalteten sie Lesekisten und präsentierten voller Freude die gelesenen Bücher. Und die Ergebnisse können sich sehen lassen …
Ein gelungenes Projekt, umso mehr, wenn man dann auch noch feststellt, dass Lesen ja (doch) Spaß macht! 😊
Tag der offenen Tür 2024
Am Freitag, den 29.11.2024, fand unser diesjähriger Tag der offenen Tür zum letzten Mal in der Frankfurter Straße statt. Die Herausforderung in diesem Jahr bestand darin, die „neue Schule“ in den „alten Wänden“ darzustellen. Ab nächstem Schuljahr starten wir mit unseren 5. Klassen im neuen Gebäude. Hierzu gab es in einem Info-Raum bereits Einblicke in die Planungen der neuen Räumlichkeiten und konzeptionelle Veränderungen.
Weitere Highlights waren das Singen mit Gitarre am Lagerfeuer, kreative Mitmachangebote und ein Weihnachtsbasar des Förderkreises, bei dem u.a. gebastelte Werke der Schülerinnen und Schüler vom Wicherntag verkauft wurden.
Viele ließen den Nachmittag bei Bratwurst und Punsch von ‚Baaks Bude‘ oder Kaffee und Kuchen aus dem Eltern-Café ausklingen.
Wir schauen auf einen entspannten Nachmittag und schöne Begegnungen mit interessierten Schülern und Familien zurück.
Unser Dank gilt allen, die zu einem gelungenen Tag der offenen Tür beigetragen haben.
„Hinter Gittern“ am Wicherntag
Am Mittwoch, den 20. November hatten wir, eine Gruppe von 21 Schülerinnen und Schülern, die Möglichkeit, zusammen mit Herrn Theiß die Justizvollzugsanstalt Kassel I zu besuchen, um zu erfahren, was der Namenspate unserer Schule mit einem Gefängnis zu tun hat.
Schon am Eingang wurden wir empfangen und mit den strengen Sicherheitsvorkehrungen vertraut gemacht. Wir mussten unsere Ausweise abgeben und durch einen Scanner gehen, der piept, wenn man etwas Metallisches dabeihat. Dadurch bekamen wir direkt einen Eindruck davon, wie wichtig Sicherheit in einer solchen Einrichtung ist.
Ein besonders spannender Moment war der Einsatz eines Spürhundes. Der Hund sollte herausfinden, wer von uns Schülern eine Droge bei sich hatte. Natürlich war das nur ein Experiment, bei dem einem Schüler vorher absichtlich eine Droge in den Schuh gelegt wurde. Es war beeindruckend zu sehen, wie aufmerksam und präzise der Hund arbeitete.
Anschließend wurden wir von Herrn Meister, dem Leiter der Justizvollzugsanstalt, zu einem Gespräch eingeladen. Er erzählte uns von der Geschichte des Gefängnisses und wie sich die Haftanstalten vom Mittelalter bis heute entwickelt haben. Auch die Rolle von Johann Hinrich Wichern bei der preußischen Gefängnisreform im 19. Jahrhundert wurde thematisiert. Besonders interessant war, wie Gefängnisse in anderen Ländern funktionieren und sich teilweise stark von unserem System unterscheiden. Herr Meister erklärte alles so anschaulich, dass wir uns gut in die Themen hineinversetzen konnten.
Nach dem Gespräch folgte eine Führung durch die Anstalt. Sehr eindrucksvoll waren die verschiedenen Besuchsräume. Es gibt einen großen Raum mit vielen Tischen für normale Besuche, einen Raum, bei dem die Besucher durch eine Scheibe getrennt von den Häftlingen sind, einen Raum mit Computern damit Gefangene mit ihren Familien im Ausland per Videoanruf sprechen können und einen Langzeitbesuchsraum mit Sofa und Bett, den aber nur Gefangene nutzen dürfen, wenn sie sich durch gutes Verhalten diese besondere Möglichkeit verdient haben.
Von der Zentrale aus konnten wir auch einen Blick in die Flure werfen, in denen die Gefangenen untergebracht sind. Es war spannend zu sehen, wie der Alltag dort organisiert ist. Gleichzeitig hatten wir keinen direkten Kontakt mit den Häftlingen, was für viele von uns eine beruhigende Erfahrung war.
Ein weiteres Highlight war der Besuch der Gefängniskirche. Dort haben wir erfahren, dass die Kirche für alle Religionen offen ist. Neben evangelischen und katholischen Pfarrern gibt es auch Imame die muslimische Gefangene betreuen. Diese Offenheit und Rücksichtnahme fanden wir sehr beeindruckend, da sie zeigt wie wichtig Respekt und Vielfalt auch im Gefängnis sind.
Während der gesamten Führung hatten wir die Möglichkeit viele Fragen zu stellen, die uns alle freundlich und ausführlich beantwortet wurden. Der Tag war nicht nur interessant, sondern auch sehr lehrreich. Wir haben viel darüber gelernt, wie ein Gefängnis funktioniert, wie der Alltag der Insassen aussieht und wie wichtig Gerechtigkeit und Menschlichkeit auch in einer solchen Umgebung sind. Dieser Besuch hat uns zum Nachdenken angeregt und eine völlig neue Perspektive auf das Thema Gefängnis eröffnet.
Lena Verde, Schulsprecherin
Unser Wicherntag am 20.11.2024
Wie jedes Jahr fand in unserer Realschule am Buß- und Bettag der Wicherntag statt. Das bedeutete: Alle Lehrkräfte boten Aktionen an, die mit dem Leben und Wirken unseres Namensgebers Johann Hinrich Wichern zu tun haben. Die Schülerinnen und Schüler konnten aus einem vielschichtigen Angebot auswählen.
„Die Stimmung wechselte zwischen kreativer Lebhaftigkeit und hoher Konzentration“.
Da gab es: Comics der Barmherzigkeit, “Hinter Gittern” – Strafvollzug in der JVA Kassel (siehe separater Artikel), Kerzen gießen, „Lies mir vor!“, Kreatives aus Papier und Pappmaché, Adventsschmuck filzen, eine weihnachtliche Kreativwerkstatt, Spiele mit sozialem Aspekt herstellen, Adventszauber fürs Handgelenk, eine Wichern-Stadtwanderung durch Kassels Norden, “Der will nur spielen” – wenn ein Hund zur Schule geht… und was natürlich nicht fehlen durfte : Adventskränze basteln, denn Wichern ist der Erfinder des Adventskranzes.
Was war das für ein kreatives Gewusel in der Schule. Überall wurde gebastelt, Materialien hergestellt und verarbeitet, gefilzt, gegossen, geflochten, geschrieben, gemalt, gebellt, geknotet, geplottet und digital designt. Und überall arbeiteten Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Klassenstufen zusammen. Nach der 5. Stunde konnten die Werke bestaunt werden: Nach frischem Tannengrün duftende Adventskränze, Weihnachtskarten mit einem Plotter gestaltet, persönliche Schmuckarmbänder, individuelle Kerzen, selbstgeschöpfte Karten, kreative Spiele, nachdenkliche Comics, und noch mehr.
Drei der Gruppen waren unterwegs. Auch hier gab es viel zu entdecken: Vorlesen in einer Kita macht richtig Spaß. Wie arbeitet ein Drogenhund? Wie leben eigentlich Gefängnisinsassen? Und wie kann der Glaube an Jesus Christus Menschen motivieren, in einem weniger schönen Stadtteil Kassels eine Wohngemeinschaft zu gründen und dadurch vielen Menschen einen neuen Start, Perspektive und Heimat zu geben?
Viele Eindrücke wurden gesammelt und wunderschöne Dinge gestaltet – das war unser diesjähriger Wichern-Projekttag.
Die Präsentationsprüfungen 2024
Wie auch in den vergangenen Jahren fanden Mitte November die Präsentationsprüfungen der Abschlussklasse statt. Am Montagmorgen starteten die ersten, sichtlich aufgeregten und nervösen Schülerinnen und Schüler der Klasse 10 mit ihren Präsentationen zu unterschiedlichen Themen in vielen verschiedenen Bereichen. Von Religion bis zu Sport, den Naturwissenschaften wie Physik und Biologie, Politik und Geschichte waren fast alle Nebenfächer vertreten. Interessante und aktuelle Themenbereiche wie das Voynich-Manuskript, Borderline in den Medien, die Musik- und Moderichtung OPIUM, waren neben religiösen Fragestellungen, wie „Sollte man als Christ Organspender sein?“, auch naturwissenschaftliche Themen vertreten.
Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9 sorgten während des gesamten Prüfungstages mit einem reichhaltigen Buffett für Essen und Trinken. Darüber freuten sich nicht nur die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklasse. Diese konnten sich allerdings vielfach erst nach der erfolgreichen Prüfung erleichtert und glücklich stärken. Aber auch die Prüferinnen und Prüfer, für die dieser Tag genauso aufregend und anstrengend war, bedienten sich gerne an dem nicht alltäglichen Angebot an Leckereien.
Insgesamt war der Tag für viele 10. Klässler ein Erfolg, denn es gab viele gute Noten. Bis zu den schriftlichen Prüfungen dauert es zum Glück noch ein wenig. Diese finden erst im Mai 2025 statt. Somit können die Abgängerinnen und Abgänger noch ein letztes Mal die Adventszeit an der JHWS genießen.
Märchenhafte Momente
Auch in diesem Herbst begeisterten von Kindern und Jugendlichen selbstgeschriebene Märchen, die im dez-Einkaufszentrum im Zuge der Niederzwehrener Märchentage ausgestellt wurden. Im Rahmen der Aktion „Center mit Herz“ motivierte dez Schülerinnen und Schüler aus der Dorothea-Viehmann-Schule, der Johann-Amos-Comenius-Schule und der Johann Hinrich Wichern Realschule mit acht 30,-€ Einkaufsgutscheinen beim Märchenschreiben ihr Bestes zu geben.
Viele dez-Besucher kamen, lasen, staunten und füllten eine Jury-Karte aus. „Berührend waren die Themen, über die in diesem Jahr geschrieben wurde“, so Frau Götte vom Christlichen Schulverein Kassel e.V., der den Wettbewerb initiierte. „Neben den typischen drei Aufgaben, die es in vielen Märchen zu bestehen gilt um sein Glück zu finden, schrieben die Schülerinnen und Schüler in diesem Jahr über das „Selbstständig-werden“, über Angst, Krieg und sogar eine Krebserkrankung. Wie ermutigend, dass Märchen immer mit Happy-End und dem Sieg des Guten über dem Bösen enden.“
Die Abschlussveranstaltung mit Lesung und Preisverleihung in der Ladenpassage war ein schönes Event, zumal in diesem Jahr auch die Niederzwehrener Märchenfrau und Dorothea Viehmann-Darstellerin Erika Knauf einen Teil der Märchen vorlas. Frau Götte bedankte sich bei der dez-Geschäftsleitung für die schöne Ausstellung und die großzügigen Gutscheine sowie bei den Eltern, den Lehrkräften, und dem Lenkungskreis der Niederzwehrener Märchentage für die Unterstützung und somit die Chance für Kinder und Jugendliche, ihre Arbeiten öffentlich zu präsentieren – eine motivierende Erfahrung.
Am Schluss gab es noch einen überraschenden märchenhaften Moment, als die Drittklässlerin Leonie-Sophie als “Gewinnerin mit den meisten Stimmen“ eine Karte aus dem großen Stapel der eingegangenen Jurykarten loste – sie hatte ihre eigene Abstimmungskarte gezogen und sorgte damit für einen echten „Gänsehaut-Moment“ und Applaus bei den Besuchern. Das nennt man „märchenhaftes Glück“ und es bescherte Leonie einen weiteren 20,-€ Einkaufsgutschein.
Als Anerkennung bekamen alle Märchenschreiber ein kleines Geschenk und somit verließen die fleißigen Märchenautoren am Ende glücklich und stolz mit ihren Familien die Veranstaltung.