Woran erinnert man sich noch Jahre nach der Schulzeit?
Na klar – an die Klassenfahrten! Deshalb berichten die Klassen 8a und 8b im folgenden Artikel über ihre Reise. Das offizielle Ziel: die Brandenburger Seenplatte, genauer gesagt der Werbellinsee. Das inoffizielle Ziel: eine gute Zeit haben!
Los ging es mit dem Bus vom Auestadion. Die Hinfahrt war lebhaft, die Aufregung greifbar. Der Busfahrer blieb zum Glück tiefenentspannt und brachte beide Klassen sicher ins Seezeit-Resort am Werbellinsee. Die Unterkunft liegt idyllisch – mit Volleyballplätzen, Kegelbahn, bewachtem Badestrand und viel Platz zum Chillen.
Auch wenn Schwimmen, Chips und Schokolade auf dem Zimmer schon für Spaß sorgten, stand doch ein abwechslungsreiches Programm auf dem Plan. Da uns der Bus die ganze Woche zur Verfügung stand, konnten wir tolle Tagesausflüge unternehmen.
Der erste Ausflug führte uns zu den Filmstudios Babelsberg – zunächst skeptisch beäugt, am Ende jedoch begeistert gefeiert. Die Schülerinnen und Schüler konnten Filmkulissen und Requisiten bestaunen, Actionspiele ausprobieren, eigene Filme drehen oder selbst in die Hauptrolle schlüpfen.
Auf dem Rückweg gab es gleich noch eine Portion Kultur, die perfekt zu unseren aktuellen Geschichtsthemen passte: ein Zwischenstopp am Schloss Sanssouci. Dort musste keine Führung mitgemacht werden – stattdessen konnten wir bei schönem Wetter durch die große Parkanlage schlendern. Abends rundete ein Fußball-Public-Viewing den Tag stimmungsvoll ab.
Das Highlight der Woche war der Ausflug in die Hauptstadt. Eine Schülerin der 8a bringt es auf den Punkt:
„Wir haben viele tolle und faszinierende Erfahrungen gesammelt. Bei einer Rallye rund um das Reichstagsgebäude haben wir spannende Aufgaben gelöst und viel über dessen Geschichte gelernt. Es war beeindruckend, direkt vor dem Gebäude zu stehen und sich vorzustellen, dass dort wichtige Entscheidungen für unser Land getroffen werden. Auch das Brandenburger Tor aus der Nähe zu sehen – das war etwas ganz Besonderes, weil man es sonst nur aus dem Fernsehen kennt.“
Nach der Rallye stand endlich das an, worauf sich alle gefreut hatten: Freizeit!
„Manche von uns sind shoppen gegangen, andere haben es sich in einem Café gemütlich gemacht oder weitere Sehenswürdigkeiten angeschaut. Fest steht: Es war ein schöner Tag, den ich nicht so schnell vergessen werde!“
Und das gilt auch für die ganze Klassenfahrt: schön und unvergesslich!
Reli-Lapbooks zur Schöpfungsgeschichte
Der Jahrgang 6 beschäftigte sich im Fach Religion im 2. Schulhalbjahr unter anderem mit dem Thema „Schöpfung und Schöpfungsgeschichte“. Frau Bischoff nutzte hierzu eine in den letzten Jahren sehr beliebt gewordene kreative Lernmethode – das Lapbook: dies ist meist ein A3 Papier/Karton. Von beiden Seiten wird es zur Mitte gefalttet und öffnet sich somit wie ein Schaufenster, hinter dem sich allerlei kreative Informationsfelder verbergen. Es können zum Beispiel Klappkarten, Briefumschläge, Laschen, Faltblätter u.v.m. verwendet werden. Die Schülerinnen und Schüler können das Lapbook mit verschiedenen Materialien wie Papier, Farben, Bildern, Texten und anderen Elementen gestalten. Diese interaktive Methode lässt viel Freiraum bei der Erarbeitung, Strukturierung und Präsentation eines Themas. Die Ergebnisse sind daher immer ganz unterschiedlich und spiegeln die Vielfältigkeit der Schülerinnen und Schüler da. Durch das kreative Auseinandersetzen mit den Inhalten bleibt das Erlernte oft besser im Gedächtnis und fördert die Reflexion der Informationen. Die beeindruckenden Ergebnisse können sich sehen lassen und werden gerne ausgestellt.
Vielseitigkeit im Wettkampf der Grund- und Realschule
Die diesjährigen Bundesjugendspiele fanden bei strahlendem Sonnenschein auf der Buchenau-Kampfbahn statt. Bereits in früheren Jahren bis 2019 war diese Kasseler Sportstätte unser Austragungsort, und sie erhielt wegen ihrer besseren Ausstattung auch in diesem Jahr den Vorzug vor der Hessenkampfbahn.
Die Grund- und Realschüler führten den Wettbewerb souverän durch, für den sie in vergangenen Sportstunden mit ihren Sportlehrern fleißig trainiert hatten. Während die Realschüler die Bundesjugendspiele kämpferisch angingen, um ihre Sportnote ggf. aufzubessern, ging es den Grundschülern vor allem auch um den Spaß im Wettkampf.
Die Aufgaben für Grund- und Realschüler unterschieden sich teils und es herrschte an den verschiedenen Stationen ein buntes Treiben.
Die Grundschüler mussten beispielsweise in diesem Jahr nur 30 bzw. 40 Meter sprinten. Bekamen dafür aber zwei Durchgänge. Die Realschüler traten in einem Dreikampf an bestehend aus Weitwurf, Sprint und Weitsprung. In den Wettkampfpausen konnten die Schülerinnen und Schüler sich Spielgeräte wie beispielsweise Frisbees oder Sprungseile ausleihen und so die Zeit vertreiben oder auch die anderen Klassen anfeuern.
Der herzliche Dank der Organisatoren geht an alle Helfer – ob Großeltern, Eltern, Tanten, Klassenleitungen oder Fachlehrkräfte, die vielseitig an den einzelnen Stationen unterstützten. Sie alle haben wie immer durch ihren großen und kompetenten Einsatz zum guten Gelingen der Bundesjugendspiele maßgeblich beigetragen.
Abschlussklasse 2025 (Baaks Smarties :-)
Die stolzen Abgängerinnen und Abgänger des Jahrgang 10 wurden bei einem liebevoll von Klasse 9 gestalteten Gottesdienst verabschiedet und gefeiert. Bewegende Worte des Klassenlehrers Herr Baak, sowie eine Gratulationsrede des Schulleiters Herrn Mackenroth und Bedankung durch den Elternbeirat Herrn Albert, waren Teil des feierlichen Abends. Anschließend gab es für alle geladenen Gäste einen Sektempfang und ein köstliches Buffet, welches von den Eltern selbst vorbereitet wurde. Herr Baak nahm symbolischen Abschied von seiner Klasse indem er einen Ballon mit Unterschriften aller seiner „Smarties“ steigen lies.
Wir wünschen den Absolventen alles Gute für Ihren weiteren Weg, Gottes Segen und viel Erfolg bei den angestrebten Abschlüssen und Berufszweigen.
Werkeltag in der Holzwerkstatt
Auch unser 2. Werkeltag war wieder ein voller Erfolg – und das trotz großer Hitze!
Am bisher heißesten Tag des Jahres, dem 14. Juni 2025, haben wir uns von 9 bis 16 Uhr dem Thema „Holzarbeiten“ gewidmet. Genau wie bei unserem Werkeltag „Nähen“ im März stand auch diesmal alles im Zeichen unseres neuen Schulgebäudes.
20 Familien hatten sich angemeldet und waren entweder allein, zu zweit, zu dritt oder zu viert – sogar mit Oma und Opa – in die Werkstatt von Herrn Baierl nach Vellmar gekommen. Dank der im Vorfeld vorbereiteten detaillierten Bauanleitungen, jeder Menge Holz, Maschinen, Werkzeugen, Pinseln und Co. konnte es sofort losgehen. Unser ambitioniertes Ziel: 13 Garderoben für die Klassenräume, ein Akustikpanel ebenfalls als Garderobe für den neuen offenen Lernbereich, eine Holzlampe und ein beleuchtetes Holzkreuz für den Betreuungsraum.
Nach einer kurzen Orientierungsphase und Absprache in den einzelnen Arbeitsgruppen wurde fleißig gemessen, gesägt, gebohrt, geschliffen, gefeilt, gehämmert und gepinselt.
Obwohl die Temperaturen bis zum Mittag auf über 30 Grad anstiegen, tat die Hitze der Motivation keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil! Gekühlte Getränke, ordentlich Sonnencreme, ein leckeres Mitbringbuffet und glücklicherweise ein toller Außenbereich der Werkstatt mit vielen Schattenplätzen sorgten dafür, dass alle bis zum Ende mit viel Freude, Spaß und großer Genauigkeit bei der Sache waren. Lockere Gespräche und der ein oder andere Scherz rundeten die gute Stimmung ab und machten den Tag zu einem tollen Gemeinschaftserlebnis.
Am Ende des Tages konnten wir mit Schweiß auf der Stirn, aber glücklich und zufrieden auf 13 fertige Garderoben, ein Akustikpanel und eine vorbereitete Holzlampe zurückblicken. Gemeinsam mit unseren Schülerinnen und Schülern werden wir die vorbereiteten Holzbretter noch in Raumschilder verwandeln, die Holzlampe vollenden und das noch fehlende Holzkreuz hergestellen.
Unser Fazit: Anstrengend, sehr warm, aber toll! Es war wirklich schön zu sehen, mit welcher Freude und welchem Engagement alle dabei waren. Deshalb möchten wir uns an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bei allen fleißigen Helferinnen und Helfern, ob groß oder klein, für ihren großartigen Einsatz und diesen produktiven Tag in toller Gemeinschaft bedanken! Ein ganz besonderer Dank geht an dieser Stelle auch nochmals an den Opa eines Schülers, Herrn Baierl, dass wir seine vollausgestattete Werkstatt mit dem tollen Außenbereich nutzen durften!
Die JHWS macht sich stark – gemeinsam gegen Rassismus
Das Netzwerk Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage ist ein bundesweites Netzwerk, welches sich für die Gleichberechtigung aller Menschen einsetzt. Es vernetzt Schulen, die sich stark machen wollen, miteinander.
Eine großartige Idee, finden die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 8 und setzen sich dafür ein, dass die JHWS ein Teil dieses Netzwerkes werden kann. Doch das geht nicht einfach so, sondern ist an Bedingungen geknüpft, die erst einmal erreicht werden müssen. Dafür nutzten die Klassen 8a und 8b ihre PoWi-Stunden und erarbeiten einen Plan, um eine Schule ohne Rassismus zu werden.
Erst einmal müssen 80% der Schulgemeinschaft überzeugt werden und für eine Mitgliedschaft abstimmen. Die Lehrkräfte waren in der Konferenz schnell überzeugt, alle stimmten dafür, dass wir uns stark machen wollen. Jetzt muss nur noch die Schülerschaft überzeugt werden. Das sollte nicht so schwer sein, aber wir wollen es richtig machen.
Was bedeuten eigentlich die Begriffe Rassismus und Courage – schnell ist klar, dass beide Begriffe sehr umfangreich sind. So gestaltete Klasse 8b Plakate, die im Schulgebäude aufgehangen wurden, um die Schülerinnen und Schüler zu informieren und zu erklären, wie die Abstimmung ablaufen wird. Durchgeführt wird die Umfrage von der SV (Schülervertretung), die dafür auch einen kurzen Film dreht.
Die 8a agiert im Hintergrund und beginnt direkt mit der konkreteren Planung: Was wollen wir eigentlich machen, um über Rassismus aufzuklären? Die Klasse stellt Projekte vor, welche sie interessieren und sie für sinnvoll halten. Und auch das Wissen des Deutschunterrichts wird angewandt, denn wir benötigen eine Patin oder einen Paten, die wir durch einen nett formulierten Brief auf unser Projekt aufmerksam machen. Die Paten sollen unserer Schule in ihrem Vorgehen unterstützend zur Seite stehen.
Auch Kritik an dem Projekt findet ihren Platz, welche besprochen werden muss. Klar ist: Am Ende steht dennoch das Ziel, dass wir alle ein Teil dieses Projekts werden möchten. Doch eine Auszeichnung, die mit entsprechendem Schild am Eingang einhergeht, reicht nicht aus. Das haben auch die beiden achten Klassen erkannt:
„Rassismus verschwindet nicht einfach, wenn man ein Schild aufhängt.“
„Die Würde des Menschen ist unantastbar und das sollte sich jede Schule, die diese Auszeichnung trägt, zu Herzen nehmen.“
„Der Titel ist sinnvoll, um Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken.“
„Ein Abzeichen allein kann nichts bewirken, sondern nur echte Taten und Mut.“
„Es ist wichtig, dass wir täglich daran arbeiten, Rassismus entgegenzutreten.“
„Courage bedeutet, dass wir in schwierigen Situationen zusammenhalten.“
„Vor dem Gesetz und vor Gott, sind alle Menschen gleich.“
„Ich wünsche mir, dass unsere Schule ein Ort ohne Diskriminierung ist.“
Betrachtet man diese Zitate der achten Klassen, bemerkt man sofort, dass bereits einiges in den Köpfen passiert ist und wir als Schule auf einem guten Weg sind. Voller Zuversicht starten wir in die nächsten Wochen und arbeiten daran, den Courage-Gedanken in die Schule zu tragen
Mit Segen und Zeugnis in der Hand ab in die Ferien
Fit und aktiv durch Bewegung und Ernährung – die Projekttage des Jahrgang 7
Im Juni war es soweit – Im Rahmen der diesjährigen Projektwoche stand für die Klassen 7 alles unter dem Motto: Bewegung und Ernährung. Die Schülerinnen und Schüler beschäftigten sich intensiv mit der Frage, wie ein gesunder Lebensstil aussieht. Dafür standen tolle Aktivitäten auf dem Programm.
Spiel & Spaß im Schwimmbad, Kletterwals und auf der Fulda
Nachdem die Klasse 7b sich am ersten Tag im Schwimmbad austobte und sich zeigte, wie viel Freude körperliche Aktivität machen kann, wurde es am nächsten Tag noch deutlich abenteuerlicher. Ausgestattet mit Helm und Klettergurt wagten sich im Kletterwald Hohes Gras alle Schülerinnen und Schüler in luftige Höhen. Manche überwanden dabei ihre Höhenangst, andere zeigten überraschendes Geschick. Und am Ende waren alle stolz auf sich und aufeinander. Der Teamgeist war deutlich zu spüren, die Muskeln auch und das gemeinsame Erlebnis wird sicher lange in Erinnerung bleiben.
Die Klasse 7a begab sich derweil nach Guxhagen, um vom anleger der „Fulle Marie“ mit Kanus die Fulda flussabwärts nach Bergshausen zu fahren. Auch sie hatten viel Spaß an dieser für viele Schülerinnen und Schüler neuen Art der Fortbewegung und erlebten, dass man oft mehr erreichen kann als man sich zunächst zutraut, wenn man im Team gut zusammenarbeitet.
Klimafreundlich kochen und genießen
Wie schmeckt eigentlich Nachhaltigkeit? Dieser spannenden Frage gingen die Siebtklässler an Tag zwei und drei auf den Grund. Unter der Leitung unserer Lehrkraft und Ernährungsbildnerin Isabel Strömer haben die Schülerinnen und Schüler nicht nur viel über die Zusammenhänge zwischen Ernährung, Klima und Gesundheit gelernt, sondern auch selbst den Kochlöffel geschwungen.
Welchen Einfluss haben unsere Essgewohnheiten auf die Umwelt? Wie können wir so essen, dass es gut für uns und die Umwelt ist? Die Gruppe hat dabei erkannt: Der größte Hebel für eine klimafreundlichere Ernährung ist ein bewusster, reduzierter Fleischkonsum. Dass nachhaltiges Essen nicht nur gut für die Umwelt und uns ist, sondern auch richtig lecker schmeckt, haben die Jugendlichen eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Mit großem Engagement wurde geschnippelt, geknetet, abgeschmeckt und angerichtet. Auf dem Speiseplan standen unter anderem Petersilien-Hummus, knusprige Ofenkartoffeln, Rüblimuffins, würziges Pesto, selbstgebackenes Naanbrot, selbst geschüttelte Knoblauch-Kräuterbutter, Obstsalat mit frischem Knuspermüsli, Dinkelbrötchen sowie ein frischer Apfel-Möhren-Salat – allesamt vegetarisch oder vegan und in jedem Fall vollwertig.
Die Projekttage zeigten eindrucksvoll, wie praxisnahes Lernen an unserer christlichen Realschule gelingen kann. Werte wie Teamwork und Wertschätzung waren keine theoretischen Konstrukte, sondern wurden gelebt – und das mit ganz viel Freude und Genuss.
Die Projektwoche war ein voller Erfolg! Sie hat gezeigt, wie viel Spaß es machen kann, sich zu bewegen und sich gesund zu ernähren – und wie wichtig es für das Wohlbefinden ist, beides in den Alltag zu integrieren.
Auch das ist Schule…
Unsere Musiklehrer Thomas Penkazki und Christoph Illian haben uns letzten Freitag zu einem unvergesslichem Open Stage Abend eingeladen. Unsere Schülervertretung Lena und Louis führten durch einen bunten Abend mit großartigen Talenten. Wir durften den Unterstufenchor mit den Liedern „We Are The World“ und dem aktuellen Lied „Die With a Smile“ erleben. Der WPU-Chor sorgte mit ihrem Song „Real Life“ dafür, dass die Zuschauer anfingen, mit zu klatschen. Bei dem Song „Nein“ von Ayliva gab es sowohl Sologesang, als auch eine Tanzchoreografie. Zauberkünste, ein Gitarrensolo, Klavierstücke, wie „Der wilde Ritter“ oder auch „Ring Christmas Bells“ sorgten immer wieder für Abwechslung. Außerdem gab es noch ein lustiges Quiz und Comedy zu bestaunen. Frau Bischoff hat einen Text einer Schülerin vorlesen dürfen, der sehr emotional war und vielen Schülerinnen und Schülern aus der Seele gesprochen hat. Anja Lewald hat einen Kurztext ihrer Gedanken geteilt und die TeachBros haben uns mit dem Song „Same Great Power“ ein cooles Ständchen gesungen, im Übrigen mit dem einzigen Patzer an diesem Abend. Was sagt uns das… auch Lehrer sind nur Menschen, Schule ist nicht nur Unterricht und wir feiern zu wenig Feste! Unsere Schüler und Schülerinnen haben uns zusammen mit einigen Lehrkräften einen wirklich schönen Abend beschert! Danke dafür! Besonders auch an Frau Ehl, die mit Unterstützung einiger Schülerinnen und Schüler mit Brezeln und alkoholfreien Cocktails dafür gesorgt hat, dass sich an diesem sommerlichen Abend auch wirklich jeder wohlfühlen konnte.
Leben mit Contergan – Besuch im Biounterricht
Im Biologieunterricht durften wir eine ganz besondere Besucherin empfangen: Eine Frau, die als Kind durch das Medikament Contergan schwer körperlich beeinträchtigt wurde. Sie gehört zu den Menschen, deren Mütter in den frühen 1960er-Jahren das damals als harmloses Schlafmittel beworbene Medikament während der Schwangerschaft eingenommen hatten – ohne zu wissen, welche Folgen es für das ungeborene Kind haben würde. Über die medizinischen Hintergründe hatten wir bereits im Biologie- und Chemieunterricht gesprochen. Doch eine betroffene Person persönlich kennenzulernen, war eine ganz andere, tief bewegende Erfahrung.
Unsicherheit und Offenheit
Als Frau Kuhnt den Raum betrat, war sofort eine gewisse Anspannung spürbar – nicht nur bei ihr, sondern auch bei uns. Viele waren unsicher, wie man sich verhalten oder welche Fragen man stellen darf. Man hat Angst davor etwas Respektloses zu fragen, und dazu muss man verarbeiten, wie das Leben für sie gewesen sein muss und wie es vielleicht immer noch ist. Unsere Lehrerin hatte dafür Verständnis und bot uns an, Fragen anonym auf Zettel zu schreiben. Das half vielen, sich zu öffnen.
Ein Leben voller Herausforderungen – und Stärke
Frau Kuhnt erzählte uns ruhig und ehrlich von ihrem Leben. Besonders bewegend war ihre Schilderung der Schulzeit, in der sie oft ausgegrenzt oder unterschätzt wurde – nicht wegen ihres Geistes, sondern allein wegen ihres Aussehens. Doch sie betonte auch die positiven Erfahrungen: ihre Familie, vor allem ihre Mutter, habe sie immer unterstützt und gestärkt.
Im Alltag meistert sie viele Aufgaben mit den Füßen – vom Anziehen, Essen machen bis zum Zähneputzen. Offen sprach sie auch über Themen wie Schmerzen, Rückenschäden und gesellschaftliche Barrieren. Fragen wie „Wie duschst du?“ oder „Wie kratzt du dir den Rücken?“ beantwortete sie geduldig, auch wenn sie sehr persönlich waren.
Der Umgang mit dem Contergan-Skandal
Auf die Frage, ob sie jemals eine Entschädigung erhalten habe, antwortete sie ehrlich: Ja – aber viel zu spät. Besonders für die Eltern der Betroffenen, so sagte sie, wäre eine frühzeitige Anerkennung wichtig gewesen. Viele Mütter fühlten sich ihr Leben lang schuldig, obwohl sie keine Verantwortung trugen.
Interessant war auch die Information, dass sich je nach Zeitpunkt der Einnahme unterschiedliche körperliche Fehlbildungen entwickelten – zum Beispiel an Armen, Beinen oder inneren Organen. Trotz all dieser Herausforderungen betonte sie: „Ich würde mein Leben für nichts eintauschen.“
Eine starke Botschaft
Was uns am meisten beeindruckte, war ihre positive Lebenseinstellung. Sie sagte:
„Wenn du mit einer schwierigen Situation konfrontiert wirst, kannst du dich von ihr verzehren lassen – oder du akzeptierst sie und lebst dein Leben so, wie du es möchtest.“
Diese bedeutungsvollen Worte haben viele von uns zum Nachdenken gebracht. Wir alle nehmen viele Dinge im Leben als selbstverständlich hin – Gesundheit, Mobilität, Unabhängigkeit. Die Begegnung mit dieser starken Frau hat uns gezeigt, wie wertvoll diese Dinge sind und wie wichtig es ist, mit Dankbarkeit, Mut und Offenheit durchs Leben zu gehen. Es hilft uns, unser Leben, die Gegenwart und die Möglichkeiten für die Zukunft mehr zu schätzen.
Wir danken Frau Kuhnt für ihren Besuch und die Ehrlichkeit, mit der sie ihre Geschichte mit uns geteilt hat. Es war eine eindrucksvolle Lektion – nicht nur in Biologie, sondern auch in Menschlichkeit.
Von Diana, Schülerin der Klasse 10 und Frau Apostel (Biologielehrerin)