Juniorwahl – Ran an die Wahlurne! 


Kaum ein Thema hat uns in den vergangenen Wochen so beschäftigt wie die Bundestagswahl – das geht natürlich auch an den jungen Menschen unserer Gesellschaft nicht vorbei. Das ist eine gute Gelegenheit, die Demokratie in den Klassenraum zu holen und die Schülerinnen und Schüler an die Wahlurne zu lassen. 

Seit mehr als 20 Jahren ermöglicht das Projekt „Juniorwahl“ den Schulen, parallel zu Wahlen in der Bundesrepublik, eigene Wahlen durchzuführen. Die Organisation stellt Wahlurnen, Wahlkabinen, Stimmzettel und Begleitmaterial für den Unterricht zur Verfügung. Besonders ist dabei, dass die Stimmzettel für den Wahlkreis der Schule sind – somit kann auch bei der Erststimme (Direktmandat) lebensnah gelernt werden. Und dann kann es auch schon losgehen! 

Doch das Durchführen von Wahlen erfordert natürlich eine Menge Vorbereitungszeit. Dafür schlüpfen die 7. Klassen in ihrem PoWi-Unterricht in die Rolle der Wahlhelferinnen und Wahlhelfer, und knapp vier Wochen lang wird in dieser Zeit alles über die Bundestagswahl gelernt. 

Die gemeinsam genutzte Edumap (ein kooperatives digitales Tool, das beide Klassen nutzen können, um Materialien zu sichern und zu teilen) startet mit der Frage: „Wieso kommt es zu Neuwahlen?, eröffnet Lernvideos zum Ablauf der Wahl und beinhaltet gekürzte Wahlprogramme der größten Parteien. Das Ziel: verstehen, wie die Wahlen funktionieren, um gute Wahlhelferinnen an der Schule zu sein – und gleichzeitig herausfinden, welcher Partei die eigene Stimme gegeben werden soll. Zwei schwierige, aber umso wichtigere Aufgaben für die jungen Menschen. Das Schöne ist, dass die Schülerinnen somit ein klares Ziel vor Augen haben, das sie in der Unterrichtseinheit verfolgen. Darüber hinaus wissen sie aber auch, dass sie dieses Wissen nicht für die nächste Klassenarbeit lernen, sondern fürs Leben! 

Am Tag der Wahl sind die Schülerinnen und Schüler gespannt: „Welche Partei wird an unserer Schule gewinnen?, „Werden wir aufkommende Fragen beantworten können?. Doch schnell stellen sie fest: Wahlvorstand zu sein ist nicht kompliziert – manchmal sogar etwas langweilig, wenn für einige Zeit keine Wählenden kommen. Doch am Ende waren alle Schülerinnen den Tag über gut beschäftigt und genossen die Abwechslung sowie ihre verantwortungsvolle Aufgabe. Das Wahlergebnis wurde anschließend im Schulflur veröffentlicht:

  • SPD und Die Linke siegen bei den Erststimmen, gefolgt von der CDU
  • Zweitstimmen gingen an 1. CDU, 2. Die Linke, 3. Tierschutzpartei

„Ich hätte nicht gedacht, dass Wählen so einfach ist!“, berichtet ein Schüler aus der 7 b. Zwei Kreuze zu machen, ist auch wirklich nicht schwer, findet auch Klassenkamerad Felix: „Ich fand es einfach meine Kreuze zu setzen, aber die Entscheidung wo ich sie setze, war sehr schwer.“

Abschließend lässt sich festhalten, dass die Juniorwahl für die Jugendlichen äußerst lehrreich ist – nicht nur für diejenigen, die sie vorbereiten und durchführen, sondern auch für diejenigen, die an der Wahl teilnehmen. Denn es wird deutlich: Wählen gehen ist gar nicht so schwer, geht schnell und ist ein Privileg, das genutzt werden sollte. Im Wahlraum der Schule dürfen auch noch die nötigen Fragen gestellt werden („Wie viele Kreuze mache ich?, „Muss ich meinen Namen draufschreiben?, „Wo kommt der ausgefüllte Zettel hin?), damit in ein paar Jahren keine Unsicherheiten mehr bestehen und alles reibungslos abläuft. Somit hat die JHWS einen großen Beitrag dazu geleistet, Demokratie erlebbar zu machen und zu erhalten: Unsere Schülerinnen und Schüler sind auf ihren ersten Wahlgang vorbereitet und wissen, wo sie sich politisch informieren können. 

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