Wie jedes Jahr fand in unserer Realschule am Buß- und Bettag der Wicherntag statt. Das bedeutete: Alle Lehrkräfte boten Aktionen an, die mit dem Leben und Wirken unseres Namensgebers Johann Hinrich Wichern zu tun haben. Die Schülerinnen und Schüler konnten aus einem vielschichtigen Angebot auswählen.
„Die Stimmung wechselte zwischen kreativer Lebhaftigkeit und hoher Konzentration“.
Da gab es: Comics der Barmherzigkeit, “Hinter Gittern” – Strafvollzug in der JVA Kassel (siehe separater Artikel), Kerzen gießen, „Lies mir vor!“, Kreatives aus Papier und Pappmaché, Adventsschmuck filzen, eine weihnachtliche Kreativwerkstatt, Spiele mit sozialem Aspekt herstellen, Adventszauber fürs Handgelenk, eine Wichern-Stadtwanderung durch Kassels Norden, “Der will nur spielen” – wenn ein Hund zur Schule geht… und was natürlich nicht fehlen durfte : Adventskränze basteln, denn Wichern ist der Erfinder des Adventskranzes.
Was war das für ein kreatives Gewusel in der Schule. Überall wurde gebastelt, Materialien hergestellt und verarbeitet, gefilzt, gegossen, geflochten, geschrieben, gemalt, gebellt, geknotet, geplottet und digital designt. Und überall arbeiteten Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Klassenstufen zusammen. Nach der 5. Stunde konnten die Werke bestaunt werden: Nach frischem Tannengrün duftende Adventskränze, Weihnachtskarten mit einem Plotter gestaltet, persönliche Schmuckarmbänder, individuelle Kerzen, selbstgeschöpfte Karten, kreative Spiele, nachdenkliche Comics, und noch mehr.
Drei der Gruppen waren unterwegs. Auch hier gab es viel zu entdecken: Vorlesen in einer Kita macht richtig Spaß. Wie arbeitet ein Drogenhund? Wie leben eigentlich Gefängnisinsassen? Und wie kann der Glaube an Jesus Christus Menschen motivieren, in einem weniger schönen Stadtteil Kassels eine Wohngemeinschaft zu gründen und dadurch vielen Menschen einen neuen Start, Perspektive und Heimat zu geben?
Viele Eindrücke wurden gesammelt und wunderschöne Dinge gestaltet – das war unser diesjähriger Wichern-Projekttag.
Die Präsentationsprüfungen 2024
Wie auch in den vergangenen Jahren fanden Mitte November die Präsentationsprüfungen der Abschlussklasse statt. Am Montagmorgen starteten die ersten, sichtlich aufgeregten und nervösen Schülerinnen und Schüler der Klasse 10 mit ihren Präsentationen zu unterschiedlichen Themen in vielen verschiedenen Bereichen. Von Religion bis zu Sport, den Naturwissenschaften wie Physik und Biologie, Politik und Geschichte waren fast alle Nebenfächer vertreten. Interessante und aktuelle Themenbereiche wie das Voynich-Manuskript, Borderline in den Medien, die Musik- und Moderichtung OPIUM, waren neben religiösen Fragestellungen, wie „Sollte man als Christ Organspender sein?“, auch naturwissenschaftliche Themen vertreten.
Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9 sorgten während des gesamten Prüfungstages mit einem reichhaltigen Buffett für Essen und Trinken. Darüber freuten sich nicht nur die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklasse. Diese konnten sich allerdings vielfach erst nach der erfolgreichen Prüfung erleichtert und glücklich stärken. Aber auch die Prüferinnen und Prüfer, für die dieser Tag genauso aufregend und anstrengend war, bedienten sich gerne an dem nicht alltäglichen Angebot an Leckereien.
Insgesamt war der Tag für viele 10. Klässler ein Erfolg, denn es gab viele gute Noten. Bis zu den schriftlichen Prüfungen dauert es zum Glück noch ein wenig. Diese finden erst im Mai 2025 statt. Somit können die Abgängerinnen und Abgänger noch ein letztes Mal die Adventszeit an der JHWS genießen.
Märchenhafte Momente
Auch in diesem Herbst begeisterten von Kindern und Jugendlichen selbstgeschriebene Märchen, die im dez-Einkaufszentrum im Zuge der Niederzwehrener Märchentage ausgestellt wurden. Im Rahmen der Aktion „Center mit Herz“ motivierte dez Schülerinnen und Schüler aus der Dorothea-Viehmann-Schule, der Johann-Amos-Comenius-Schule und der Johann Hinrich Wichern Realschule mit acht 30,-€ Einkaufsgutscheinen beim Märchenschreiben ihr Bestes zu geben.
Viele dez-Besucher kamen, lasen, staunten und füllten eine Jury-Karte aus. „Berührend waren die Themen, über die in diesem Jahr geschrieben wurde“, so Frau Götte vom Christlichen Schulverein Kassel e.V., der den Wettbewerb initiierte. „Neben den typischen drei Aufgaben, die es in vielen Märchen zu bestehen gilt um sein Glück zu finden, schrieben die Schülerinnen und Schüler in diesem Jahr über das „Selbstständig-werden“, über Angst, Krieg und sogar eine Krebserkrankung. Wie ermutigend, dass Märchen immer mit Happy-End und dem Sieg des Guten über dem Bösen enden.“
Die Abschlussveranstaltung mit Lesung und Preisverleihung in der Ladenpassage war ein schönes Event, zumal in diesem Jahr auch die Niederzwehrener Märchenfrau und Dorothea Viehmann-Darstellerin Erika Knauf einen Teil der Märchen vorlas. Frau Götte bedankte sich bei der dez-Geschäftsleitung für die schöne Ausstellung und die großzügigen Gutscheine sowie bei den Eltern, den Lehrkräften, und dem Lenkungskreis der Niederzwehrener Märchentage für die Unterstützung und somit die Chance für Kinder und Jugendliche, ihre Arbeiten öffentlich zu präsentieren – eine motivierende Erfahrung.
Am Schluss gab es noch einen überraschenden märchenhaften Moment, als die Drittklässlerin Leonie-Sophie als “Gewinnerin mit den meisten Stimmen“ eine Karte aus dem großen Stapel der eingegangenen Jurykarten loste – sie hatte ihre eigene Abstimmungskarte gezogen und sorgte damit für einen echten „Gänsehaut-Moment“ und Applaus bei den Besuchern. Das nennt man „märchenhaftes Glück“ und es bescherte Leonie einen weiteren 20,-€ Einkaufsgutschein.
Als Anerkennung bekamen alle Märchenschreiber ein kleines Geschenk und somit verließen die fleißigen Märchenautoren am Ende glücklich und stolz mit ihren Familien die Veranstaltung.
KomPo7 2024
Was liegt mir und wo soll die Reise mal hingehen?
Vor den Herbstferien drehte sich alles um das Thema KomPo7, ein Kompetenzfeststellungsverfahren für den 7. Jahrgang, das bereits seit einigen Jahren um diese Zeit im Rahmen der Berufsorientierung an der JHWS umgesetzt wird. Dabei schlüpften alle Lehrkräfte des Jahrgangs in die Rolle des Beobachters, während die Schülerinnen und Schüler selbstständig in ihren festen Kleingruppen aktiv wurden. Aber dazu gleich mehr…
Und was machten die anderen Lernenden während dessen?
Während die Jahrgänge 5 und 6 Unterricht hatten und auf Exkursion gingen, setzten die Klassen 8 und 9 einen Social Day um und schrieben anschließend einen Bericht über ihre Erfahrungen. Die 10. Klasse war ebenfalls unterwegs auf Orientierungstagen: den traditionellen Stillen Tagen. So blieb in unserem Schulgebäude ausnahmsweise viel Platz für die Lernenden der 7a und b, um Problemstellungen kreativ und mit Teamgeist zu lösen.
Aber was bedeutet eigentlich Kompo7?
Im Rahmen des Kompetenzfeststellungsverfahrens KomPo7* werden die Interessen, Neigungen und Stärken von den Jugendlichen der Klassen 7 ermittelt, Anforderungen der Berufs- und Arbeitswelt kennengelernt und den eigenen Neigungen und Interessen gegenübergestellt. So erhalten die Jugendlichen erste Hinweise und Anregungen für den weiteren Prozess der Berufsorientierung.
Es ist gar nicht so einfach beispielsweise eine Papierbücke zu bauen, wenn man nur wenige Materialien, eine knappe Vorgabe und ein enges Zeitfenster zur Verfügung gestellt bekommt. Hier waren Teamwork, Timing und Problemlösefähigkeit gefragt. Die Schülerinnen und Schüler bauten am ersten KomPo7-Tag aber nicht nur Brücken aus Papier, sondern auch große Luftballontiere. Eine Aufgabe, die in den Gruppen für Spaß sorgte. Dabei konnten u.a. Kreativität, Ausdauer, Teamfähigkeit, Problemlösung und die Kommunikationsfähigkeit der Einzelnen gut beobachtet werden.
Am zweiten KomPo7-Tag besuchte uns die Firma Hackländer aus Kaufungen – einer der Kooperationspartner der JHWS im Bereich der Berufsorientierung.
Die Jugendlichen hatten im AL-Unterricht Interviewfragen vorbereitet, die sie an die drei Vertreter von Hackländer stellten. So sammelten sie nicht nur wertvolle Informationen über das Unternehmen, sondern setzten sich auch mit möglichen Ausbildungsberufen auseinander. Die beiden Azubis konnten Rede und Antwort stehen zu ihren Ausbildungsberufen des Groß-und Außenhandelskaufmanns, sowie zur Fachkraft für Lagerlogistik. Ausbildungsleiter, Herr Kohlhase, unterstützte die beiden dabei.
Die Schülerinnen und Schüler waren sehr aktiv und trauten sich viele Fragen zu stellen, beispielsweise zu den Aufgaben und Tätigkeiten, zu den Arbeitsbedingungen und den Fähigkeiten, die man für den Ausbildungsberuf mitbringen sollte.
Ein sehr produktiver Vormittag. Nach einer Pause begannen die Jugendlichen in ihren Kleingruppen mit der Strukturierung der erhaltenen Antworten und der Erstellung von Job-Plakaten zum Thema, welche am nächsten Vormittag präsentiert wurden.
Hierbei standen die Fähigkeiten zu planen, Informationen zu strukturieren und gut miteinander zu kommunizieren im Vordergrund. Kompetenzen, die im späteren Arbeitsleben dringend benötigt werden.
Nun freuen wir uns darauf den einzelnen Schülerinnen und Schülern nach den Herbstferien im Rahmen eines Feedbackgesprächs, zu dem auch die Eltern/Erziehungsberechtigten herzlich eingeladen sind, eine Rückmeldung zu den beobachteten Stärken zu geben.
*KomPo7 wurde vom Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e.V. (bwhw) und dem Verein für Sozialpolitik, Bildung und Berufsförderung e.V. (VSB) entwickelt.
Waldtag – klassenübergreifende Exkursion zur Hessenschanze
Der Wald ist eines der bedeutendsten Ökosysteme Deutschlands. Große Flächen bedecken bis heute die Landschaft und sind Lebensraum für eine einzigartige Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren. Insbesondere in Kassel, mit seiner Nähe zum Habichtswald und dem Bergpark ist der Wald quasi überall zum Greifen nah.
Um diesen spannenden und einzigartigen Lebensraum kennenzulernen, haben am 01.10.24 die beiden 5. und 6. Klassen der Realschule eine Exkursion zur stadtnahen Hessenschanze gemacht. Insbesondere der Jahrgang 6 konnte so die aktuell im Unterricht behandelten Themen hautnah erfahren.
Ausgerüstet mit einem digitalen Bestimmungsschlüssel (App Flora Incognita) haben die Schülerinnen und Schüler der Klassen 6 das Gebiet erkundet und die Flora, die ihnen dabei begegnet ist, bestimmt. Unter der Leitfrage „Welche Pflanzen wachsen in unseren heimischen Wäldern?“ haben die Kinder sich so einen Überblick verschafft und großartige Entdeckungen gemacht. Mit Hilfe dieser App wurden die Kinder dazu befähigt auch in Zukunft ihre Umgebung genauer in Augenschein nehmen zu können.
Zeitgleich sind die Klassen 5 dem Walderlebnispfad an der Hessenschanze gefolgt. Dieser ausgedehnte Spaziergang führt durch unterschiedliche Teile des Gebietes und bringt das Ökosystem Wald Kindern spielerisch näher. Sie können sich bereits jetzt darauf freuen in der Klasse 6 selbst die Pflanzen unseres Waldes zu bestimmen.
Trotz des durchwachsenen Wetters war die Exkursion ein voller Erfolg, denn das Dach des Waldes bietet nicht nur seinen Bewohnern Schutz, sondern auch fleißigen Entdeckern und Entdeckerinnen.